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Sounds of Surgeries

Masterthesis an der TU Delft

Sounds of Surgeries

Design for health behavior change in the soundscape of orthopedic operating theaters
Masterthesis an der TU Delft für Msc Design for Interaction von Zoe Luck

Im Sommer 2020 hat Zoe Luck kontakt zur DGaQs aufgnommen, da sie in ihrer Masterabeit die physische und psychische Belastung des medizinischen Personals während Orthopädischer Operationen untersucht und dafür ein Werkzeug zur Beurteilung entwickelt hat. Konkret untersuchte Zoe Luck den Lärm in orthopädischen Operationssälen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Personals.

Lärm in orthopädischen Operationssälen

Das medizinische Personal, das in orthopädischen Operationssälen arbeitet, ist häufig erheblichen Geräuschen ausgesetzt, die durch viele gleichzeitige Schallereignisse (z. B. angetriebene Werkzeuge, Alarme) erzeugt werden, die ein Risiko für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden darstellen. Diese Arbeit konzentriert sich auf ihr Gesundheitsverhalten im Zusammenhang mit der gesunden Situation. Die vorhandene Literatur liefert Hinweise darauf, dass Lärm in einigen orthopädischen Operationen gesundheitliche Probleme verursachen kann, die von erhöhtem Stress bis zu lärminduziertem Hörverlust reichen. Literaturrecherchen zeigen jedoch auch, dass das Gebiet der Schall- und Gesundheitsbewertung nicht umfassend erforscht wurde.

Die Arbeit hatte zwei Ziele:

  1. die Klanglandschaft verstehen, die damit verbundenen Gesundheitsrisiken erkennen und das aktuellen Gesundheitsverhalten des medizinischen Personals in Bezug auf die Klanglandschaft ermitteln
  2. Einen Beitrag leisten, um mit Ansätzen des Designs eine gesundheitlich verbesserte Situation zu schaffen und die Gesundheitsrisiken für medizinisches Personal, zu verringern.

Klangwahrnehmung und Gesundheitsverhalten

Unter Anwendung der Benutzerforschungsmethode „Kontext-Mapping“ (Entwurfsmethode, mit der Menschen über persönliche Erfahrungen nachdenken) wurde das aktuelle Gesundheitsverhalten des medizinischen Personals (z. B. Chirurgen, Anästhesisten) untersucht.

Psychologische Folgen von Lärm werden oft unterschätzt. Die Schallpegel in sieben orthopädischen Operationen (mit unterschiedlichen chirurgischen Ansätzen) wurden bewertet.

Obwohl die Bewertung Unterschiede in den Schallpegeln ergab, übertrafen die durchschnittlichen Schallpegel die derzeitige Gesetzgebung zum Arbeitsschutz nicht. Weitere Untersuchungen zu Klangeigenschaften (durch psychoakustische Analyse) zeigen, dass Schallwahrnehmungen (z. B. angenehme oder unangenehme Klangerlebnisse), die psychische Auswirkungen auf die Gesundheit haben, nicht ausreichend durch die Lautstärke erklärt werden.

Die Wahrnehmung des medizinischen Personals

Beobachtungen aus der Nutzerforschung kombiniert mit der Klanglandschaft zeigten, dass Schall ein wichtiger Aspekt für die Arbeit in Operationssälen ist. Die meisten Teilnehmer berichteten, dass sich durch den akustischen Austausch die Kommunikation wichtig ist, wenn es keine visuelle Kommunikation für den Austausch mit den anderen Teammitgliedern gibt. Einige erwähnten, dass das Hören ihnen ein Multitasking ermöglicht. Die Teilnehmer äußerten aber auch, dass es auch Geräusche und Lärm gibt, den sie als negativ und schädlich für ihre Arbeit, Gesundheit und auch für die Sicherheit der Patienten empfinden.

Nach ihrer Erfahrungen unterscheiden sie zwischen vier ausgewählte Klangkategorien: angenehme, nützliche, unangenehme und schädliche Geräusche.

Beispiele für angenehme oder gewünschte Klänge sind Gespräche mit Kollegen und Musik. Musik wurde am häufigsten als angenehmer Klang bezeichnet. Die meisten Teilnehmer genießen Musik während ihrer Arbeit. Es „macht sie glücklicher“. Musik kann in stressigen Situationen beruhigend wirken, aber es trägt auch zum Gesamtschallpegel in der Klanglandschaft bei und kann dadurch zu Unbehagen führen. Andere weniger häufig erwähnte angenehme Geräusche waren diejenigen, die das Wohlbefinden der Patienten bestätigten (z.
Herzschlag) oder Geräusche, die den Teilnehmern gefallen haben, weil sie mit ihrer eigenen Aktivität verbunden sind (z. b. Schlaggeräusche bei einem Hüftersatz). Zu den nützlichen Geräuschen zählt jeder Sound, der durch die individuelle Arbeitsleistung entsteht. Diese Geräusche geben Hörinformationen (Funktionalität), die die
medizinisches Personal benötigen, um angemessen auf die Situation zu reagieren Hand. Die nützlichen Geräusche wurden in drei Kategorien unterteilt: in Bezug auf Ausrüstung (Signale und Alarme von Geräten), in Bezug auf Kommunikation und im Zusammenhang mit Situationsbewußtsein.

Zu den unangenehmen Geräusche zählt jeder Ton, der als störend empfunden wird. Es sind unerwünschte „situative“ Geräusche, die nicht als unmittelbar schädlich aber als unangenehm oder unnötig empfunden werden, Zu derartigen Geräuschquellen zählen Maschinen, die ohne Unterbrechung laufen und ein kontinuierliches Geräusch erzeugen. es kann dann eine Ablenkung verursachen und die Kommunikation beeinträchtigen. In der Studie erwähnt das medizinische Personal oft Belästigung durch unregelmäßigen Lärm wie es durch Geräte zur Absaugung erzeugt wird. Störgeräusche sind beispielsweise Telefone oder auch nicht umsetzbare Alarme aus der Anästhesieausrüstung.

Schädliche Geräusche sind solche, die subjektiv als schädlich empfunden werden und auf die körperliche oder geistige Gesundheit der Teilnehmer einwirken. Es sind vor allem diejenige, die über einen längeren Zeitraum anhalten und dann nicht mehr erträglich sind. Schädliche Geräusche können in zwei Kategorien eingeteilt werden: „impulsartige Geräusche“ und „kontinuierliche Geräusche“. Dazu zählen u.a. die Geräusche der oszillierenden Säge, die Schläger oder im Allgemeinen metallische Geräusche.

Dies sind nur einige exemplarische Ergebnisse der Masterarbeit. Zoe Luck hat neben den Schallanalysen Hörversuche mit Probanden durchgeführt, die anhand eines speziell entwickelten Polaritätsprofils die Geräusche aus verschiedenen Perspektiven beurteilten. Die Beurteilungen wurden multifaktoriell ausgewertet. Als wesentliche Kriterien stellten sich psychoakustische Merkmale als Wesentlich für die Beurteilung der Belästigung und Belastung heraus.

Bei Interesse ist die vollständige Dokumentation über die Autorin erhältlich. Ein online-Vortrag ist in Planung.

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